Veranstaltung: | BDKJ Mainz |
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Antragsteller*in: | BDKJ Diözesanvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.05.2024, 14:16 |
B.3.4. Referat Politische Bildung
Berichtstext
Die Personalsituation im Referat veränderte sich im vergangenen Jahr: Durch
zusätzliche Stellen sowie erweitert um den Bereich der Internationalen
Jugendarbeit und die kommunale Jugendbildung arbeiten inzwischen acht
Referent*innen mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten im Fachreferat. Dies
war Anlass für den Beginn eines internen Ausrichtungsprozesses.
Kürzung der Mittel für den Kinder- und Jugendplan des Bundes
(KJP)
Die Einwerbung von Drittmitteln ist ein Grundpfeiler unserer Arbeit und stellt
sicher, dass diese nachhaltig, inklusiv und niedrigschwellig gestaltet werden
kann. Der KJP ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe,
wovon die europäische und internationale Jugendarbeit ein „integraler
Bestandteil“ (BMFSFJ) ist. Der Haushaltsentwurf des Bundeskabinetts für das Jahr
2024 sah zunächst eine Mittelkürzung vor. Eine Kürzung hätte die unmittelbare
Beendigung von Programmen und Stellen zur Folge. Sie wurden zwar zurückgezogen,
bleiben aber immer wieder Diskussionsgegenstand. Dies betrifft etwa die
zukünftige Förderung des Bereichs Internationale Jugendarbeit. Für gelingende
und langfristige Bildungsarbeit und deren Planung ist eine kontinuierliche und
verlässliche Förderung unerlässlich.
Rückblick und Ausblick der einzelnen
Arbeitsbereiche des Referats
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz
(MBR)
Der BDKJ ist bereits seit 2007 Träger der Mobilen Beratung gegen
Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz (MBR). Die Projektstellen sind
organisatorisch im Referat Politische Bildung angesiedelt. Die MBR berät und
unterstützt zivilgesellschaftliche Akteure, die mit Rechtsextremismus, Rassismus
und Antisemitismus konfrontiert sind oder sich gegen rechtsextreme
Erscheinungsformen vor Ort engagieren möchten. Gemeinsam werden fallspezifisch
individuelle Handlungsoptionen unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten,
Möglichkeiten und Bedarfe entwickelt. Die Beratung erfolgt vertraulich, das
Angebot orientiert sich an den Bedürfnissen der Beratungsnehmenden, ist
aufsuchend und kostenfrei. Ziel der MBR ist es, eine menschenrechtsorientierte
demokratische Kultur zu stärken, in der eine Kultur des Hinsehens und der
gelebten Zivilcourage eine bedeutende Rolle spielt.
Mit der Aufstockung der Personalstellen gingen eine erhöhte Fallquote als auch
eine Veränderung in deren Bearbeitung einher (bspw. Möglichkeit zu
Teambesprechung, Bekanntheit vor Ort). Schwerpunkte lagen 2023 vor allem hier:
- Aufklärung der Friedensbewegung hinsichtlich extrem rechter Unterwanderung
und damit aktives Entgegenwirken einer krisenproduzierenden Themenfindung
durch die extremen Rechten
- Zentrum Rheinhessen
- Information von Zivilgesellschaft, Politik und Presse Zentrum der
extremen Rechten in einer erstmals westdeutschen Landeshauptstadt)
und die dort stattfindende 10 Jahres Feier der Jungen Alternative - Beratung von drei parallel arbeitenden Personenzusammenschlüssen
- Information von Zivilgesellschaft, Politik und Presse Zentrum der
- Seit dem Massaker der Hamas am 07. Oktober 2023 Anstieg schulischer
Interventionsanfragen zum Thema Antisemitismus
- Steigende Anfrage von Schulen und Jugendarbeit zum Umgang und
Auseinandersetzung mit rechtsextremen Äußerungen, Codes und Symbolen
- Unterstützung und Vernetzung von Zivilgesellschaft in Auseinandersetzung
mit wiederkehrenden rechtsextremen Aktionen vor Ort und Entwicklung von
Handlungsstrategien
- Zunehmender Anstieg von Beratung von Einzelpersonen aufgrund
rechtsextremer, antisemitischer, rassistischer Vorfälle in Betrieben oder
Vereinen
- Weitere Herausforderungen in Bezug auf Bedrohung der Demokratie
- Beratung von lokalen Parteiverbänden in Bezug auf Konfrontation mit AfD in
Kommunalwahlkampf
- Perspektivisch Umgang mit AfD- Obrigkeit in lokalen Verwaltungen, Umgang
mit Einfluss von internationalen Konflikten auf die gesellschaftliche
Entwicklung, Beratung und Unterstützung der Zivilgesellschaft für ein
starkes, selbstbewusstes Auftreten im Ausleben ihrer
Verteidigungsbereitschaft für eine demokratische Gesellschaft
In Zeiten von zunehmendem nationalistischen Gedankengut in unserer Gesellschaft
begegnet die Internationale Jugendarbeit diesem Gedankengut über internationale
Zusammenarbeit. Sie plant und führt Jugendbegegnungen durch, an denen sich
Jugendliche und junge Erwachsene beteiligen können.
- 18.-21.04.2024 Partnerschaftstreffen mit portugiesischer Paraquia de Sao-
Pedro Palhaca im Rahmen der 72-Stunden-Aktion
- 06.-11.10.2024 Schüler*innen-Austausch mit Maximilian-Kolbe-Haus Danzig
- Aufbau eines Teamer*innen-Pools für das gesamte Referat, der die Arbeit
der Fachreferent*innen unterstützt und Breite, Kontinuität und Vielfalt
der Arbeit gewährleistet- Pool als Anlaufstelle für ehemalige Freiwillige und weiteres
Engagement in der (internationalen) politischen Bildung. - Erarbeitung von Qualifikationsmaßnahmen
- Pool als Anlaufstelle für ehemalige Freiwillige und weiteres
In Mainz sitzt die Fach- und Servicestelle für Bildungsarbeit, Beratung,
Vernetzung und Unterstützung bei politischen Fragestellungen, die sich in der
Jugendverbandsarbeit ergeben. Die Konzeption von und Beratung zu
Bildungsurlaubsangeboten bildet einen Schwerpunkt der Arbeit. Inhaltlichen
Schwerpunkt stellen etwaige Jahresthemen des BDKJ Diözesanverbands dar, darüber
hinaus Kinderrechte, Gleichberechtigung, geschlechtliche Vielfalt und sexuelle
Identitäten sowie Nachhaltigkeit. Hier angesiedelt ist auch die Bearbeitung von
Anträgen zur Freistellung für ehrenamtliches Engagement.
2023 gab es 853 bearbeitete Anträge auf Freistellung für ehrenamtliches
Engagement. Davon 116 in Rheinland-Pfalz, 724 in Hessen sowie 13
Befürwortungsschreiben in Sonderfällen (bspw. FSJ oder BFD).
- Alle BDKJ-Dekanatsverbände erhielten über die Jugendbildungsreferent*innen
das explizite Angebot zum gemeinsamen Austausch im Rahmen einer
Vorstandssitzung. Aktuell wurde dies nur in Südhessen genutzt.
- Planung und Durchführung des jugendpastoralen Studientags am 27.04.2023:
„Katholische Jugend(verbands)arbeit queer gedacht!“ – Das Angebot war auch
für Ehrenamtliche geöffnet und wurde von ihnen auch genutzt.
- Seminar „Vergleichsweise zahm?! – Perspektiven kirchlicher
Jugendprotestkultur“ wurde mangels Teilnehmer*innen abgesagt
- Mitarbeit an der Handreichung „Damit die Vielfalt der Menschen zur Sprache
kommt. Eine Empfehlung für eine geschlechtersensible Sprache im Bistum
Mainz.“
- Familienbildungsurlaub vom 20.-27.07.2024 auf Borkum: „Entspannt Familie
sein.“ (Thema Kinderrechte und Kess erziehen). In Kooperation mit dem
Referat Familienbildung im Bistum Mainz. Idee: Politische Bildungsarbeit
mit Kindern und Erziehungsberechtigten, teils getrennt, teils gemeinsam im
Austausch. Experiment hinsichtlich unserer Kernzielgruppe(n): Kinder
und/oder Erziehungsberechtigte?
- Bildungsurlaub vom 14.-18.10.2024 in Tübingen: „Künstliche Intelligenz und
Gesellschaft - Potentiale, Risiken, Wechselwirkungen“. In Kooperation mit
der Jungen Akademie des Erbacher Hofs
- Der Bildungsurlaub an den Goldstrand lässt sich nicht entsprechend dem
Beschluss realisieren: Reiseveranstalter raten nachdrücklich von den
gewünschten Themen an diesem Ort ab. Als Anreiseart müsste zwecks
sinnvoller Durchführbarkeit das Flugzeug gewählt werden. Eine
entsprechende Information an die Subkonferenzen erfolgte frühzeitig; zu
Berichtsabgabe gab es noch keine Lösungsmöglichkeit.
- Studientag „Vom Wert der Lebensmittel“ in Kooperation mit Schulklassen,
Biwo-Gruppen etc. am 26.6.2024 in Dittelsheim-Heßloch
- Veranstaltungen „Demokratie spielend lernen“ (noch nicht abschließend
terminiert zu Berichtsschluss). Zielgruppe: Ehren- und Hauptamtliche aus
der Jugend(verbands)arbeit
Die politische Jugendbildung in der Region Südhessen hat das Ziel, das
Engagement und die Partizipation junger Menschen vor Ort zu begleiten und zu
unterstützen. Schwerpunktthemen der Arbeit sind Partizipation, Geschlechtliche
Vielfalt, Queer Empowerment und Antidiskriminierungsarbeit.
- Begleitung, Beratung und Weiterbildung von bestehenden oder sich im Aufbau
befindenden Schüler*innenvertretungen
- Workshops und Beratung der Jugendpflegen im Kreis Bergstraße
- Veranstaltungen zur Bürgermeister*innen- und hessischen Landtagswahl (z.B.
Wahl-Watching)
- Auch über Kreisgrenzen hinaus: Beratung in der Entwicklung eines
Partizipationskonzepts für eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe
- Startschuss der Jugendbegegnung zwischen Tunesien-Frankreich-Deutschland
- Engagement im Bündnis Demokratie und Zivilcourage; Organisation der
Kundgebung Bergstraße
- Geschlechtliche Vielfalt und Queer Empowerment / AK Queere Jugendarbeit
- Runder Tisch / Bündnis für Demokratie und Zivilcourage und
Steuerungsgruppe Adinet.Puls zur Vernetzung und Durchführung von Aktionen
und Veranstaltungen
- Französisch-Tunesisches-Deutsches Jugendbegegnungsprojekt zu EU-
Parlamentswahl (12.-19.04. 2024 in Bergerac, Frankreich; 11.-18.10.2024
Tunis, Tunesien; Frühjahr 2025 Heppenheim)
- Demokratie neu denken „Debatten und Streitkultur“ Jugendförderung Bensheim
- 14./15./18.03.2024 Partizipationsseminar „Das Wesen der Erfahrung“ HMS
Bensheim
- 15.05. Gemeinwohl Seminar mit der Geschwister-Scholl-Schule Bensheim
- 30.05.-01.06.2024 Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in der
politischen Bildung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie
Hofgeismar, Hessische Landeszentrale für politische Bildung (HLZ),
Universitäten Gießen, Kassel, Marburg und Fachhochschulen Darmstadt, Fulda
und Frankfurt
- SV Seminare mit Kirchbergschule, Goethe Gymnasium, ADS Lampertheim
- Welche Formate wären hilfreich, um die Themen der politischen Bildung in
den unterschiedlichen Kontexten nutzbar zu machen? (Vor Ort in
Leitungsrunden, in der Vorbereitung von Veranstaltungen und Angeboten,
Workshoptage, Thematische Module, etc.)?
- Welche Formate sollten über die BDKJ-Diözesanebene (ergänzend zu den
Angeboten der Verbände) abgedeckt werden?
- Bei welchen Themen wünschen sich die Ehrenamtlichen, Handlungssicherheit,
Methoden und/oder Faktenwissen? (Partizipation, Umgang mit Minderheiten,
Kinderrechte, Gender, Nachhaltigkeit, Klima, Globalisierung,
Internationale Gerechtigkeit, aktuelle politische Entwicklungen, Europa,
sensible Sprache, Sexualpädagogik, etc.)