Veranstaltung: | BDKJ Mainz |
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Antragsteller*in: | BDKJ Diözesanvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.05.2024, 14:23 |
B.4.4 Prävention
Berichtstext
Im Bereich der Prävention/Lotsenstelle Kindeswohl ist eine 50%-Stelle
angesiedelt, die im vergangenen Jahr durch eine Werkstudentin unterstützt wurde.
Zu den Aufgaben zählen insbesondere fachliche Beratung, Koordination der
Präventionsschulungen, Arbeit mit dem Lotsenstellenteam und
Schnittstellenarbeit.
Fachliche Beratung zur Umsetzung der Präventionsordnung wurde gerade vor dem
Hintergrund der Entwicklung der ISKs in den Verbänden (und teils auch von
Pfarreien vor Ort) oftmals durch die Präventionskräfte angefragt. Möglichkeiten
zur Gestaltung der Qualifizierung von Gruppenleiter*innen hinsichtlich
Prävention und Intervention wurden insbesondere von einzelnen Verbänden erfragt.
Auch die Planung und Umsetzung präventiver Elemente in konkreten Angeboten
(bspw. Veranstaltungs-Schutzkonzept zum WJT, Checkliste zur 72-Stunden-Aktion,
Romwallfahrt) waren Thema.
Ehrenamtliche und Hauptamtliche sowie Fremde (2 Anfragen) wurden beim Umgang mit
Fällen von Kindeswohlgefährdung bzw. sexualisierter Gewalt unterstützt. Die
Unterstützung bestand bspw. in der Klärung konkreter kleiner Fragestellungen,
der Bereitstellung von Beratungsstellen-Adressen, in der Klärung von
Handlungsmöglichkeiten oder in der Begleitung bzw. Nacharbeit des Prozesses. In
den Sommerferien war der Bedarf nach konkreter Unterstützung gerade mit Blick
auf Fragen von Kindeswohlgefährdung höher als in den vergangenen Jahren.
Das ISK auf Diözesanebene wurde zum 30.06.2023 durch eine Arbeitsgruppe
erarbeitet, in die Ehrenamtliche und Hauptamtliche, die eng mit Ehrenamtlichen
arbeiten, eingebunden wurden. Darüber hinaus wurden Ehrenamtliche und die
jeweilige Zielgruppe in die Erarbeitung/Kritik der einzelnen Elemente
eingebunden. Die fachliche Prüfung (und Rückmeldung) fand noch nicht statt.
Nicht alle Prozesse, die durch die ISK-Erarbeitung angestoßen wurden, sind
bereits (komplett) beendet – in manchen Fällen (bspw. Überarbeitung des
Begleitungskonzepts des Schulungsteams) mangelte es bisher an Zeit, in anderen
müssen Beschlüsse gefasst werden (bspw. Überarbeitung des Schulungskonzepts). So
entsteht eine Ungleichzeitigkeit: Manche Elemente des ISKs sind noch nicht
fertig (üb)erarbeitet, manche werden nach den ersten Erfahrungen bereits neu
aufgelegt, ohne dass es nach fachlicher Prüfung angepasst und dann beschlossen
wurde. Die weitere Ausgestaltung und Prozessbegleitung wird im kommenden Jahr
weiter prägend für die Arbeit der Lotsenstelle sein.
Im Zuge der ISK-Erarbeitung wurde auch ein Überarbeitungs- und Ergänzungsbedarf
der Präventionsmaterialien deutlich. Die vorhandenen Materialien werden nun auch
auf der Homepage übersichtlicher präsentiert. Die Notfallkarten sowie die
Broschüre „Kinder schützen - eingreifen und handeln“ wurden in Rücksprache mit
der Koordinationsstelle Intervention angepasst. Die Überarbeitung der Broschüre
„Kinder schützen – Eine Handreichung…“ steht noch aus.
Ein großer Teil der Arbeit besteht in der Koordination der Präventionsschulungen
der KJBs (2023: 56 Schulungen knapp 1000TN).
Die Durchführung der Schulungen wird im Wesentlichen durch ehrenamtliche
Teamer*innen ermöglicht, die dazu ausgebildet und in ihrer Tätigkeit begleitet
werden. Das Team besteht aktuell aus 26 Personen. Jährlich sind (mindestens)
zwei Teamabende geplant (2023/24: Cybergrooming und Methodentraining).
Die Schulung und Qualifizierung neuer Mitarbeiter*innen (bisher: Grundlagen- und
Aufbauschulung; je eine in 2023 und bisher je eine in 2024) wurde in Folge der
Schutz- und Risikoanalyse ab Herbst ergänzt um ein „einführendes Gespräch“, in
dem wichtige Punkte zu den Abläufen rund um Prävention und Intervention genauso
Thema sind wie offene Fragen.
Innerhalb unserer Strukturen ist ein regelmäßiger Austausch der Zuständigen für
Prävention in den Regionen sowie der Präventionskräfte der Verbände geplant.
Die Vernetzung ins Bistum hinein ist über die Mitarbeit beim Runden Tisch
Prävention sowie in der AG Sexuelle Bildung gegeben; außerdem über die Mitarbeit
am ISK BO und in der dazugehörigen Kleingruppe zum Verhaltenskodex. Im Rahmen
der Ausbildung des Pastoralkurses wird ein Modul zu Peergewalt über die
Lotsenstelle gestaltet. Die Perspektive der Jugend(verbands)arbeit konnte in
einem Workshop der Bistumsleitung zu „Irritierten Systemen“ sowie in einer
Arbeitsgruppe „Umgang mit Betroffenen und Mitteilenden sexualisierter Gewalt“
eingebracht werden. Die Ergebnisse daraus stehen noch aus.
Schnittstellen nach außen sind der hjr, die BDKJ-Bundesebene sowie die
Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (ajs). Über den Landesjugendring
RLP arbeiteten wir mit am Pakt gegen sexualisierte Gewalt in RLP. Unsere
Präventionsarbeit präsentierten wir mit einem Stand bei der
Kinderrechtefachtagung des Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und
Integration RLP (MFFKI).