Veranstaltung: | BDKJ Mainz |
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Antragsteller*in: | BDKJ-Vorstand (BDKJ) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 10.06.2025, 09:45 |
B 4.4. : Prävention
Berichtstext
Im Bereich der Prävention/ Lotsenstelle Kindeswohl ist eine 50 %-Stelle
angesiedelt, die seit September 2024 durch Ronja Rose als Werkstudent*in
unterstützt wird. Zum 28.02.2025 hat sich Anja Krieg für ein Jahr in die
Elternzeit verabschiedet und Miriam Heinz hat zum 01.03.2025 die
Elternzeitvertretung im Bereich Prävention/ Lotsenstelle übernommen. Zu den
Aufgaben zählen insbesondere fachliche Beratung, Koordination der
Präventionsschulungen, Arbeit mit dem Lotsenstellenteam und
Schnittstellenarbeit.
In der fachlichen Beratung zur Umsetzung der Präventionsordnung waren in erster
Linie Präventionsmaßnahmen wie Einschätzung zu Schulungen, Einsichtnahme in
Führungszeugnisse und sinnvoller Verhaltensregeln Thema. Ebenso wurde in der
Planung und Umsetzung präventiver Elemente in konkreten Angeboten unterstützt.
Ehrenamtliche und Hauptamtliche sowie Fremde wurden beim Umgang mit Fällen von
Kindeswohlgefährdung bzw. sexualisierter Gewalt unterstützt. Die Unterstützung
bestand bspw. in der Klärung konkreter kleiner Fragestellungen, der
Bereitstellung von Beratungsstellen-Adressen, in der Klärung von
Handlungsmöglichkeiten oder in der Begleitung bzw. Nacharbeit des Prozesses. Es
zeichnet sich ein Bedarf ab nach konkreter Unterstützung gerade mit Blick auf
Fragen von selbstverletzendem Verhalten und psychischer Gesundheit bei Kindern
und Jugendlichen.
Im Januar 2025 erhielten wir die Rückmeldung zur fachlichen Prüfung unseres ISKs
durch die Koordinationsstelle Prävention im Bistum Mainz. Unser Schutzkonzept
und die Art und Weise der Erarbeitung wurden gelobt, es gab keine tiefgreifenden
fachlichen Verbesserungswünsche. Die geäußerten hilfreichen Verbesserungsideen
wurden und werden eingearbeitet. Noch immer sind nicht alle Prozesse, die durch
die ISK-Erarbeitung angestoßen wurden, (komplett) beendet (bspw.
Veranstaltungscheckliste, Anpassung und Druck des Kodex‘ incl.
Selbstauskunftserklärung). Ein Auszug: Das Schulungskonzept ist überarbeitet,
muss aber von den Verbänden noch auf Passung untersucht werden. Die grundlegende
Überarbeitung der Broschüre „Kinder schützen“ ist angestoßen (Gliederung,
Anfrage zu Textbeiträgen), muss aber begleitet werden. Die weitere Ausgestaltung
und Prozessbegleitung wird im kommenden Jahr weiter prägend für die Arbeit der
Lotsenstelle sein.
Ein großer Teil der Arbeit besteht in der Koordination der Präventionsschulungen
der KJBs (2023: 48 Schulungen, knapp 1000 TN). Im letzten Jahr galt es
besonders, die Abläufe zu organisieren, die im Zuge der Umstellung der
Honorarprozesse durch das Bischöfliche Ordinariat anfielen. Sie funktionieren
nun reibungslos und handlungsnah.
Die Durchführung der Schulungen wird im Wesentlichen durch ehrenamtliche
Teamer*innen ermöglicht, die dazu ausgebildet und in ihrer Tätigkeit begleitet
werden. Das Team besteht aktuell aus 24 aktiven Personen sowie 12 Personen, die
die Qualifizierung zum Schulen besucht haben und nun ggf. neu einsteigen.
Neben Grundlagen- und Aufbauschulung findet inzwischen mit neuen Hauptamtlichen
ein einführendes Gespräch statt, in dem auf Maßnahmen der Prävention und
Richtlinien zur Intervention bzw. zum Umgang mit Fällen von Kindeswohlgefährdung
hingewiesen wird. Inhalte und Form des Gesprächs gilt es strukturiert auf ihre
Wirksamkeit hin zu reflektieren. Gleichsam zeigen sowohl die ersten
Rückmeldungen als auch die Anzahl und Art der Rückfragen zum Thema, dass die
Handlungssicherheit im Themengebiet zugenommen hat.
Ein regelmäßiger (2-3 x pro Jahr) Austausch der Zuständigen für Prävention in
den Regionen findet seit Herbst statt. Ein Austausch auch mit den
Präventionskräften der Verbände ist vorgesehen.
Die Vernetzung ins Bistum hinein ist über die Mitarbeit beim Runden Tisch
Prävention sowie in der AG Sexuelle Bildung gegeben; außerdem über die Mitarbeit
am ISK BO und in der dazugehörigen Kleingruppe zum Verhaltenskodex. Das Ergebnis
wurde der Bistumsleitung vorgelegt, sodass diese darüber entscheiden kann.
Im Rahmen der Ausbildung des Pastoralkurses wird ein Modul zu Peergewalt über
die Lotsenstelle gestaltet.
Die Perspektive der Jugend(verbands)arbeit konnte in einer Arbeitsgruppe „Umgang
mit Betroffenen und Mitteilenden sexualisierter Gewalt“ eingebracht werden. Nach
ersten Zwischenergebnissen wurde eine Anschlussarbeitsgruppe gegründet, in die
wir ebenfalls berufen wurden und die im März 2025 ihre Arbeit aufnimmt.
Schnittstellen nach außen sind etwa der hjr, die Bundesebene sowie die ajs.
Der BDKJ-Vorstand hat sich in einer Sitzung mit der Reflexion einer gelingenden
Kultur der Achtsamkeit beschäftigt und setzt diese weiterhin um.
Aktuell befindet sich die Broschüre „Kinder schützen“ in der Überarbeitung und
benötigt dafür einige Ressourcen. Allerdings war dies nun unumgänglich, da viele
Prozesse so nicht mehr aktuell sind und sich seit der ersten Erstellung auch
neue Themen herauskristallisiert haben.