Veranstaltung: | BDKJ Mainz |
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Antragsteller*in: | BDKJ Diözesanvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.05.2024, 14:24 |
B.4.5. Referat Freiwilligendienste
Berichtstext
Der BDKJ-Diözesanverband Mainz ist anerkannter Träger des Freiwilligen Sozialen
Jahres.
Es gibt jedes Jahr ca. 250 Freiwillige, die in 9 Gruppen aufgeteilt sind. Jede
Gruppe wird von einer hauptamtlichen pädagogischen Fachkraft und drei
Teamer*innen geleitet. Pro Gruppe finden insgesamt 25 Bildungstage (5 x 5) statt
bzw. beim FSJ Flexi 30 bzw. 15 Bildungstage (3 x 5 pro Halbjahr).
Neben der gruppenpädagogischen Begleitung werden die Freiwilligen auch
individuell betreut. Dazu gehören z. B. Beratungsgespräche,
Interessenvertretung, Kriseninterventionen und Einsatzstellenbesuche.
Grundsätzlich sind die Bewerber*innenzahlen für unsere FSJ-Stellen im Gegensatz
zu anderen Trägern nahezu konstant geblieben, wenn auch die Bewerbungsphase
weiter in den Sommer hineinreicht. Dies führen wir zum einen auf unseren sehr
guten Ruf als FSJ-Träger zurück, da ein FSJ beim BDKJ ein hohes Qualitätsniveau
verspricht, was uns durch ehemalige FSJler*innen immer wieder bestätigt wird.
Dies drückt sich zum anderen auch darin aus, dass viele ehemalige FSJler*innen
Werbung für uns machen und so viele neue FSJler*innen über Empfehlungen von
Ehemaligen zu uns kommen. Die Bewerbungsgespräche wurden wegen der Corona-
Pandemie seit 2020 in digitaler Form durchgeführt, dies wird auch in Zukunft so
beibehalten. Die digitale Variante macht die Teilnahme für die Bewerber*innen
deutlich einfacher, da die Anfahrt entfällt. Unsere Erfahrung zeigt, dass die
Gespräche auch im digitalen Raum ein hohes Niveau haben.
Aktuell prüfen wir, wie wir dem immer später werdenden Bewerbungsverfahren
begegnen. Eine Lösung kann der spätere Start einer weiteren Kursgruppe sein.
Es zeichnete sich in den vergangenen Jahren ab, dass die Freiwilligen zunehmend
einen individuellen Betreuungs- bzw. Beratungsbedarf haben.
Neben der Arbeit mit den Freiwilligen ist auch die Arbeit mit den Anleiter*innen
ein wichtiges Anliegen, da sie die Freiwilligen beständig in den Einrichtungen
begleiten.
Nach fast 40 Jahren hat Martin Jobst seinen Dienst für das Bistum Mainz zum
31.08.2023 beendet und ist in Ruhestand gegangen. Auch an dieser Stelle noch mal
ein herzliches Dankeschön an Martin für sein Engagement! Die Nachfolge als
Referatsleitung hat Benedikt Beer angetreten. Seine bisherige halbe Stelle als
Koordination hat Daniela Mohr nun inne, wodurch sie nun mit voller Stelle als
Koordination im Referat tätig ist.
Neben Martin Jobst haben auch Klaudia Grala, Annette Maßem und Lea Somoza das
Referat im Sommer 2023 verlassen. Als Nachfolge konnten Veronika Weiler, Miriam
Hermann und Sabrina Schlesinger gefunden werden. Sabrina Schlesinger musste aber
aufgrund ihrer Schwangerschaft zur KjG wechseln und ihre Gruppe hat Veronika
übernommen. Ebenso hat uns Theresa Weber im April 2024 verlassen und ihre beiden
Kursgruppen werden von Sina Haug und Valeria Genova übernommen.
Seit dem Start des Kursjahres 2023/2024 haben wir, neben den klassischen
Bildungswochen mit Übernachtung, eine Gruppe mit Bildungswochen ohne
Übernachtung eingeführt. Grundlage dafür war der Wunsch nach mehr Inklusivität
in unserer Bildungsarbeit. Wir haben vermehrt wahrgenommen, dass Bildungswochen
mit Übernachtung für einige Freiwillige eine psychische Belastung darstellen.
Für andere ist eine Teilnahme aus familiären Gründen nicht möglich, dem wollen
wir Rechnung tragen. Die bisherigen Erfahrungen dieser Gruppe bestätigen uns in
der Entscheidung.
Mit der Tagesseminargruppe schaffen wir eine attraktive Möglichkeit, bei uns das
FSJ zu leisten und wirken so dem Weggang der Freiwilligen, die viele andere
Träger verbuchen entgegen.
Im letzten Jahr haben wir, gemeinsam mit den anderen Referaten des BDKJ, unser
ISK erstellt. Durch unterschiedliche Methoden wurden Kolleg*innen,
Kooperationspartner*innen und Freiwillige an der Erstellung beteiligt. Eine der
wichtigsten Erkenntnisse war, dass der Bereich der Beschwerde- und Meldewege
ausgebaut werden muss. Einen ersten Schritt haben wir mit der Einführung
anonymer Rückmeldemöglichkeiten (via Briefkasten) im Rahmen der Bildungswochen
gemacht. Zudem wurde im Rahmen des Teamwochenendes ein Awareness-Team gebildet,
welches die Interessen der Teamer*innen vertritt. Dieses Team ist aktuell in der
Konzeptionierungsphase. Als weiteren Baustein planen wir zum Kursjahr 2024/2025
die Einführung eines Sprecher*innensystems, um auch den Freiwilligen
transparente Wege der Mitbestimmung zu ermöglichen.
Zum 01.01.2024 wurde das Honorarsystem durch die Einführung der kurzfristigen
Beschäftigung abgelöst. Dies bedeutet, dass alle 27 Teamer*innen im Rahmen ihrer
Tätigkeit als Mitarbeiter*innen des Bistums gelten und dementsprechend auch nach
TVöD (EG1) bezahlt werden. Durch die Umstellung werden nun auch Vor- und
Nachbereitung, sowie alle Teamveranstaltungen (Teamwochenende und Teamtag)
vergütet. Nach langer Suche nach einem passenden Modell scheint dies nun
gelungen zu sein, zumindest von Seiten der Teamer*innen wurde dies begrüßt. Das
neue System bringt aber auch Veränderungen mit sich. So beginnen wir künftig
erst Mitte September mit den Bildungswochen und führen keinen zentralen
Begrüßungstag mehr durch, um zwischen Ende und Beginn des Kursjahres acht Wochen
zu haben. Dies ist rechtlich nötig. Anstelle des traditionellen Begrüßungstages
tritt ein digitales Format, welches sich derzeit in Planung befindet.
Mitte des letzten Jahres wurden Kürzungspläne für den Bereich der
Freiwilligendienste bekannt, wodurch ein Drittel aller Stellen gefährdet worden
wäre. Mit großem bundesweiten Engagement von Freiwilligen und Trägern konnte
eine Petition gestartet werden, die mit über 100.000 Stimmen großen Erfolg
hatte. Auch wir haben uns mit einer Briefaktion an die Bundestagsabgeordneten
beteiligt. Mitglieder von CDU und Grünen haben unser Anliegen unterstützt. Die
Mittelkürzungen für das Haushaltsjahr 2024 wurden im Herbst zurückgenommen
jedoch wurden nun im März die Mittel doch um 7,5% gekürzt.
Allerdings sind nun weitere Kürzungen für das Haushaltsjahr 2025 im Gespräch,
die die Freiwilligendienste in ähnlicher Form treffen könnten. Aus diesem Grund
wird es auch in den nächsten Monaten weitere Bemühungen geben, um dies zu
verhindern.
- Am Teamwochenende wurde die AG Nachhaltigkeit gegründet. Ziel ist es
unsere Bildungsarbeit und alle sonstigen Angebote nachhaltiger zu
gestalten und Standards zu entwickeln. Das Teamwochenende hatte zudem
grundsätzlich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zum Thema.
- Aktuell arbeiten wir an der Neuauflage unseres Anleitungskalenders
(Arbeitshilfe für die Anleitungen). Dieser wird zukünftig aus einem
digitalen und einem gedruckten Part bestehen. Die Idee ist, in den
gedruckten Teil alle grundsätzlichen Informationen aufzunehmen und im
digitalen Teil Hilfestellungen und Informationen abzubilden, die sich
immer wieder anpassen.
- Seit dem letzten Jahr befinden wir uns im Prozess der Überarbeitung
unseres Bildungskonzeptes. Dieses soll künftig auch unsere Grundhaltungen
im Bereich Inklusion, Diversität und Nachhaltigkeit abbilden. Zudem sollen
auch die Erkenntnisse des ISK einfließen.
- Im kommenden Jahr werden wir durch den Qualitätsausschuss der katholischen
Trägergruppe geprüft. Dies wird eine der großen Baustellen im Jahr
2024/2025 werden.
- Für das kommende Kursjahr planen wir die Anpassung des Taschengeldes der
Freiwilligen, um den gestiegenen Kosten Rechnung zu tragen.
- In diesem Jahr feiert das FSJ-Gesetz sein 60-jähriges Jubiläum, dazu gibt
es eine Ausgabe der Ansichtssache und einige Veranstaltungen der LAG
Hessen und der LAG Rheinland-Pfalz.
- Es fand ein Klausurtag zum Thema Inklusion und Diversität statt, bei dem
das Team gemeinsam Referatsgebote erstellt hat.
- Die Fachtagung für die Einsatzstellenleiter*innen und Anleiter*innen hatte
das Thema Umgang mit Freiwilligen mit psychischen Erkrankungen zum Thema.
- Bei der Buchung der Häuser versuchen wir seit diesem Kursjahr überwiegend
die eigenen Häuser des Bistums zu buchen.
- Dieses Jahr fand keine Kooperation bzgl. der Verlängerungsbildungstage
statt, da nur drei FSJler*innen ihr FSJ verlängerten. Die Bildungstage
wurden in der Flexi-Gruppe absolviert.
- Die Umstellung auf unser neues Datenprogramm verlief ohne große Probleme.