Veranstaltung: | BDKJ Mainz |
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Status: | Beschluss |
Beschlossen am: | 16.06.2025 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Veranstaltungen
Berichtstext
Vom 9. bis zum 13. Oktober 2024 waren wir mit einer Gruppe von 18 jungen
Ehrenamtlichen aus verschiedenen Verbänden, Dekanaten und Teams, Daniel Kretsch
und Sascha Zink vom Vorstand und Alfrun Wiese als Referentin im schönen Rom.
Außerdem mit dabei: 8 Vertreter*innen des BDKJs Erfurt, mit denen wir auf
unserer Reise unterwegs waren. Unser Ziel war es, die Weltsynode mit ihren
Themen, Anliegen und Dynamiken mitzuerleben und die Perspektive junger Menschen
einzubringen!
Bereits im letzten Jahr waren wir mit einer Delegation aus Mainz vor Ort und
haben kurz vor der Ersten Sitzung der Weltsynode Gespräche mit Personen führen
können, die an der Weltsynode teilnahmen. Viele dieser Gesprächspartner*innen
konnten wir wieder treffen und dabei feststellen, die vagen Vorstellungen, wohin
die Weltsynode geht, sind zu Ideen und ersten Erfahrungen geworden. Nun, im
Oktober 2024, lag also ein synodales Miteinander in der Luft!
In den ersten beiden Tagen der Reise haben wir Rom und den Vatikan und uns als
Gruppe kennengelernt – haben eine Stadtführung bekommen, im Petersdom eine
eigene Messe gefeiert und eine Führung durch die Kaserne der Schweizer Garde
erlebt.
Um Einblicke in das Geschehen der Weltsynode zu bekommen, haben wir uns mit
Michael Berentzen, Assistent der Synode, getroffen. Hier konnten wir
grundlegende Fragen zur Synodalität und zum Konzept der Synode stellen, was
wertvolle Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen ermöglichte.
Auch ein weiteres Treffen mit Prof. Thomas Söding, dem Vorsitzenden des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und ein Experte der Synode, gab
interessante Perspektiven auf die Synode. Er teilte mit uns seine umfassenden
Erfahrungen aus vergangenen Synoden und dem Synodalen Weg und ermöglichte damit
einen tieferen Einblick auf die Entwicklungen in der katholischen Kirche.
Mit Prof. Myriam Wijlens konnten wir noch einen kirchenrechtlichen und
internationalen Blick auf die Synode werfen und kamen über Möglichkeiten und
Grenzen von Synodalität und Dezentralisierung ins Gespräch.
Zusätzlich trafen die Teilnehmer*innen der Gruppe in Rom auf andere Akteure der
internationalen katholischen Kirche. Alexander Deick, Priesterseminarist aus dem
Bistum Mainz, teilte mit den jungen Erwachsenen seine Erfahrungen im römischen
Priesterseminar Germanicum, während Valerie Nusser, Producerin für Vatikan-
Themen beim ZDF, einen Einblick in den vatikanischen Journalismus gab.
Ein besonderes Highlight: Der Austausch mit den Synodalen
Ein ganz besonderes Erlebnis für die Gruppe war das Treffen mit mehreren
Mitgliedern der Weltsynode. Am Samstagabend versammelten sich die Gruppe aus dem
BDKJ Mainz und Erfurt sowie Teilnehmer*innen des DACHS-Baus[1] in Rom zu einem
gemeinsamen Abend mit Synodalen. Der Abend begann mit einem festlichen
Gottesdienst in der Deutschen Gemeinde Santa Maria dell’Anima, geleitet von
Bischof Georg Bätzing und von unserer Gruppe musikalisch gestaltet.
Nach dem Gottesdienst setzte sich der Austausch in entspannter Atmosphäre fort.
Bei Wein und Pizza haben wir in Kleingruppen mit den Synodalen über die
Erfahrungen und Herausforderungen diskutiert und die Anliegen und Bedürfnisse
junger Menschen eingebracht. Die Synodalen berichteten von den Debatten und
Entwicklungen in der Synodenaula und gaben Einblicke in ihre Arbeit. Besonders
bemerkenswert war das gegenseitige Zuhören und Verstehen der unterschiedlichen
Perspektiven. Es wurde deutlich, wie interessiert die Synodalen an den
Erfahrungen und Anliegen der jungen Menschen waren.
Unter den Synodalen, die an diesem Austausch teilnahmen, befanden sich unter
anderem Bischof Oster (Passau), Bischof Bätzing (Limburg), Bischof Overbeck
(Essen), Bischof Gmür (Basel), sowie Helena Jeppesen-Spuhler, Prof. Thomas
Söding, Pfr. Thomas Schwartz, Clemens Blattert SJ und Pfr. Michael Berentzen.
Neben kirchenpolitischen Themen haben wir uns auch über persönliche Erfahrungen
und Visionen für die Zukunft der Kirche ausgetauscht. Die Fahrt hat
verdeutlicht, wie eine synodale Haltung gelebt werden kann: durch Dialog,
Offenheit und gegenseitiges Zuhören. Die Gespräche mit den Synodalen boten
zahlreiche ermutigende Erfahrungen und haben uns gezeigt, dass synodale Prozesse
durch echte Begegnung und Austausch gestärkt werden können.
Als BDKJ blicken wir auf eine wertvolle Zeit in Rom zurück, in der sie nicht nur
Einblicke in die Arbeit der Weltsynode gewinnen, sondern auch die Bedeutung des
Dialogs und der Zusammenarbeit innerhalb der Weltkirche hautnah erleben konnten.
[1] DACHS ist das Netzwerk der (verbandlichen) katholischen Kinder- und
Jugendarbeit aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol.
Am 01. und 02. Februar 2025 fand die 3. Mainzer Jugendsynode im Jugendhaus Don
Bosco statt. Mit knapp 40 jungen Menschen aus verschiedenen Regionen unseres
Bistums haben wir an diesem Wochenende diskutiert und Gemeinschaft erlebt.
Am Samstagnachmittag fanden verschiedene Workshops statt, die sich mit aktuellen
Themen der Jugendarbeit und Kirche auseinandersetzten. Die Teilnehmer*innen
hatten hier die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen, Ideen zu entwickeln und
für die Bischofsbegegnung Forderungen und Wünsche zu formulieren. Die Workshops
befassten sich mit den Themen: „Held*innen der Jugendarbeit – Was Ehrenamt für
junge Menschen bedeutet“ und „Zwischen Kreuz und Wahlurne – Was ich glaube und
was ich politisch bewirken möchte“; gemeinschaftlich haben wir uns außerdem dem
Thema „Zukunft im Blick – junge Perspektiven zum Pastoralen Weg“ gewidmet.
Mit einem gemütlichen Abend am Kamin, Gesellschaftsspielen, Karaoke, Tanz und
Gebet in der Kapelle konnten wir gemeinschaftlich den Tag beenden.
Den Sonntag haben wir zusammen mit Bischof Kohlgraf mit einer Messe begonnen und
sind dann in den inhaltlichen Teil des Tages gestartet.
In der Diskussionsrunde, der „Townhall“, stand Bischof Kohlgraf den
Teilnehmer*innen Rede und Antwort. Die am Samstag erarbeiteten Forderungen und
Ideen aus den Workshops wurden vorgestellt und vom Bischof aufgegriffen.
Anschließend konnten dem Bischof noch Fragen rund um das jeweilige Workshopthema
gestellt werden und Bischof Kohlgraf konnte sich die Rückmeldung der
Teilnehmer*innen einholen.
Ein übergreifendes Thema war das Engagement junger Menschen in der Kirche. Dabei
war es Bischof Kohlgraf wichtig immer wieder hervorzuheben, wie wichtig ihm die
Meinungen junger Menschen sind und möchte bestärken, indem er betont, dass es
möglich ist, etwas zu verändern. Er unterstrich die Bedeutung, die jungen
Menschen und ihre Bedürfnisse im Pastoralen Weg des Bistums Mainz zu erkennen
und sie in die Entwicklung dieses Prozesses einzubeziehen. Das kann jedoch nur
„synodal“ geschehen, also in gemeinschaftlicher und geteilter Verantwortung.
Wichtig ist Bischof Kohlgraf, dass Formate wie die Jugendsynode, die einen
offenen und ehrlichen Austausch ermöglichen, weiterhin stattfinden. Für die
Frage, in welcher Art und Wiese diese Begegnungen ermöglicht werden können, ist
der Bischof offen.